Aktien-Hausse dank Trumpflation US-Aktien sind zu Recht teuer

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Besonders hervorzuheben ist die sehr komfortable Liquiditätsausstattung qualitativ hochwertiger US-Unternehmen, die von der robusten konjunkturellen Entwicklung und der anhaltend guten Margensituation profitieren und deshalb weiterhin auf einem Mehrjahreshoch notiert.

Die durchschnittliche Free-Cashflow-Rendite von 8,7 Prozent und eine Dividendenrendite von 2,6 Prozent zeigen, dass eine Vielzahl von US-Unternehmen ordentliche Renditen erwirtschaften und weiterhin bereit sind, diese mit Ihren Aktionären zu teilen (siehe nachfolgende Charts):


Aktien als Sachwerte bleiben auch 2017 alternativlos und sind im Vergleich zu den sehr hoch bepreisten Anleihen noch moderat bewertet. Sie weisen einen implizites KGV von knapp 42 (Rendite von 10-jährige US-Treasuries bei 2,4 Prozent) aus.

Darüber hinaus ist die USA trotz dem fortgeschrittenen Konjunkturzyklus noch sehr weit von einer Blasenbildung entfernt. Beispielhaft hatten US-Aktien im Höhepunkt der Technologieblase im Jahr 2000 ein Cape-Ratio (im Englischen: Cyclically adjusted price-to-earnings ratio) von über 44, wohingegen derzeit das normalisierte Shiller-KGV bei knapp 28 liegt. Der Durchschnittswert der vergangenen 20 Jahre liebt bei 27.

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Nachdem sich in den vergangenen zwei Jahren die Gewinnsituation und Eigenkapitalrendite, getrieben durch den schwächeren Energiesektor, leicht negativ entwickelt hat, wird für das Jahr 2017 ein Gewinnwachstum von 12,0 Prozent und eine Eigenkapitalrendite von 16,2 Prozent erwartet (Quelle: Factset Research).

US- und Europa-Aktien: Ein struktureller Unterschied

Auch im historischen Vergleich mit europäischen Aktien zeigt sich der strukturelle Bewertungsunterschied, nämlich dass US-Qualitätsaktien systematisch teurer gehandelt werden als ihre europäischen Pendants. Sowohl was das Shiller-KGV als auch das Cape betrifft. So überrascht es nicht, dass das durchschnittliche KGV von US-Unternehmen in den vergangenen 15 Jahren bei 16,5 liegt, europäische Unternehmen jedoch mit einem durchschnittlich KGV von 13,4 notierten (siehe nachfolgende Grafik)


Die historische Performance beider Märkte spricht eine klare Sprache – trotz fortlaufend höherer Bewertung der US-Märkte: Während der S&P 500 seit Anfang 2010 bis Ende 2016 eine jährliche Rendite von 12,8 Prozent (in US-Dollar) erwirtschaften konnte, haben europäische Aktien in diesem Zeitraum jährlich nur 4,7 Prozent (in Euro) zugelegt (Quelle: Factset Research).Bei der Berechnung wurden Dividenden reinvestiert. Der S&P 500 Performance ist deshalb in Dollar angegeben, um den positiven Währungseinfluss seitens der Dollar-Aufwertung zu eliminieren.

Qualität zahlt sich langfristig also aus.