Accenture-Studie Wealth Manager schätzen die Zukunft ihrer Branche ein

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Was Hoffnung macht: Noch immer horten viele Haushalte in Europa große Cash-Bestände. So rechnen die Accenture-Analysten mit einer Summe von 14 Billionen Euro – von der ein Teil potenziell auch für die Wealth-Management-Branche interessant ist. So könnten Affluent-Kunden durch Angebote mit einer niedrigen Einstiegssumme angesprochen werden, gleichzeitig entstehen laut der Studienautoren auch im UHNWI- und HNWI-Segment durch Generationswechsel Chancen, um neue Kunden für das Wealth Management zu gewinnen.

Unterschiede gibt es allerdings bei der regionalen Verteilung des Vermögens. So ist der Wealth-Management-Markt im Vereinigten Königreich der größte in Europa, die Cash-Rücklagen der Bevölkerung sind aber im Vergleich recht gering und damit auch die Chance auf weitere Zuwächse im Wealth Management. Die Rücklagen der deutschen Bevölkerung sind dagegen die fünftgrößten in Europa. 

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Die unterschiedlichen Marktgrößen und Cash-Bestände in europäischen Ländern im Vergleich
Die unterschiedlichen Marktgrößen und Cash-Bestände in europäischen Ländern im Vergleich: In Deutschland ist der Wealth-Management-Markt zwar groß, allerdings auch das Volumen der Cash-Bestände. © Accenture

Und: Noch wächst auch das verwaltete Vermögen bei 94 Prozent aller Anbieter. Insgesamt 44 Prozent der Unternehmen verzeichneten zwischen 2020 und 2021 Wachstumsraten von 5 bis 14 Prozent, ganze 41 Prozent sogar Steigerungen von über 16 Prozent. Entscheidend für langfristigen Erfolg ist laut über 90 Prozent der Befragten vor allem eine bessere organisatorische Agilität.

Allerdings gehen die Wealth Manager auch davon aus, dass sich die Anforderungen ihrer Klienten bis 2025 drastisch verändern könnten. Während heute das Vertrauen als wichtigste Prämisse für Kunden veranschlagt wird, gehen die Befragten für 2025 davon aus, dass die Kunden vor allem verantwortliches Investieren als Hauptanforderungen stellen könnten. 

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Bis 2025 könnten sich die Ansprüche von Wealth-Management-Kunden ändern
Bis 2025 könnten sich die Ansprüche von Wealth-Management-Kunden ändern: Davon gehen jedenfalls viele Berater der Branche aus. © Accenture

Um auf diese Anforderungen reagieren zu können, nannten die Wealth Manager auch die Produkte und Dienstleistungen, die derzeit und 2025 am wichtigsten für sie sind. Während die Relevanz von Brokerage, Basisinvestments oder dem eigenen Produktvertrieb bis 2025 abnimmt, gehen die Befragten davon aus, dass eine personalisierte und komplexe Finanzplanung deutlich wichtiger wird. Auch neue digitale Beratungsmodelle könnten dann entscheidend sein, wobei die persönliche Beratung laut der Berater weiterhin fester Bestandteil des Geschäfts bleiben könnte.

Accenture verweist auf 3 Prioritäten für das Wealth Management der Zukunft

Als hilfreich Tools werden in der Studie professionelle Softwares für das Kundenmanagement, das Onboarding sowie KYC-Prozesse genannt. Auch die Arbeit in der Cloud-Umgebung ist laut der Studie für viele Wealth Manager ein wichtiger Entwicklungsschritt.

Die Studienautoren von Accenture nennen für das Wealth Management der Zukunft abschließend drei potenzielle Handlungsfelder, die priorisiert behandelt werden sollten:

  • Umsatzwachstum muss zukünftig über Kunden der nächsten Generation sowie Bestandskunden mit erweiterten Mandaten generiert werden
  • Die Umschulung und Weiterbildung von Berater wird wichtiger – und herausfordernder
  • Die digitalen Ambitionen sind groß, ihre Umsetzung steckt aber noch in den Kinderschuhen

 

 

 

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