Liquid Alternatives haben sich 2022 bewährt. Das ist das Ergebnis der Absolute-Return-Studie von Lupus Alpha. Die Hedgefonds-Strategien im Ucits-Mantel konnten demnach Portfolios diversifizieren und Verluste begrenzen.
Zwar sei ihre durchschnittliche Rendite mit -1,49 Prozent negativ gewesen, doch hätten sie damit besser als globale Aktien, Anleihen und nicht regulierte Hedgefonds abgeschnitten. Zudem habe der durchschnittliche Maximalverlust von Liquid Alternatives 2022 bei lediglich -10,38 Prozent gelegen.

„Mit ihrer häufig sehr flexiblen Ausrichtung sind viele Liquid-Alternative-Strategien weniger abhängig von der Marktrichtung. So konnten sie auch in fallenden Märkten profitieren und sich dem negativen Kapitalmarkttrend entziehen“, sagt Ralf Lochmüller, Geschäftsführer und Vorstand von Lupus Alpha.
Enorme Performance-Unterschiede zwischen einzelnen Managern
Die beste Performance zeigte mit 10,9 Prozent der Studie zufolge die Short-Strategie Alternative Dedicated Short Bias, die von den fallenden Märkten profitierte. Alternative Managed Futures schnitten mit 7,2 Prozent ebenfalls gut ab, sie konnten marktunabhängig sowohl steigende als auch sinkende Kurse nutzen.
Die größten Verlierer waren Lupus Alpha zufolge Alternative-Equity-Leveraged-Strategien mit -18,6 Prozent, gehebelte Strategien, die auf steigende Kurse setzen. Ebenso starke Verluste hätten Alternative -Currency-Strategien mit -11,9 Prozent verzeichnet. Auffällig seien die starken Rendite-Unterschiede zwischen Fonds der jeweiligen Kategorien gewesen. Das zeige, wie wichtig die Auswahl des Managers ist.

Angesichts der insgesamt guten Performance von Liquid-Alternative-Strategien sei es auf den ersten Blick überraschend, dass netto 17,56 Milliarden Euro aus der Anlageklasse abgeflossen sind, überwiegend in der zweiten Jahreshälfte. Rund zwei Drittel der Abflüsse seien auf institutionelle Gelder entfallen.
Ein Grund dafür sei jedoch, dass viele Investoren 2022 in den Risk-off-Modus gewechselt hätten. „Einige regulierte Investoren wie Pensionskassen mussten Liquiditätsanforderungen nachkommen und verkauften Anlagen, mit denen sie die geringsten Verluste realisieren konnten“, erläutert Lochmüller.
Abflüsse trotz Erfolg
Die größten Mittelabflüsse über alle Anteilsklassen hinweg haben laut der Studie die beiden Fixed-Income-Strategien Alternative Credit Focus und Absolute Return Bond mit einem Minus von 5,06 Milliarden Euro und 3,39 Milliarden Euro verzeichnet. Sie hätten im Zuge steigender Zinsen am stärksten unter den wachsenden Rezessions- und Insolvenzängsten gelitten.

Relevante Nettozuflüsse habe mit 2,14 Milliarden Euro allein die Strategie Alternative Equity Market Neutral verzeichnet, die weniger abhängig von der Marktrichtung sei. Insgesamt summierte sich das Marktvolumen im Segment der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Liquiden Alternativen Strategien zum Jahresende auf 262,9 Milliarden Euro.
Seit 2008 untersucht Lupus alpha das Universum der Absolute-Return- und Liquid-Alternatives-Fonds auf Basis von Daten des Analysehauses Refinitiv. Die Studie umfasst in Deutschland zum Vertrieb zugelassene Ucits-konforme Fonds mit aktivem Managementansatz. Im Mittelpunkt der Studie stehen Marktgröße, -entwicklung und -zusammensetzung, die Performance im Anlagesegment und einzelner Strategien, sowie Risikokennzahlen. Untersucht werden die drei Aggregations-Ebenen Gesamtuniversum, Strategien innerhalb des Universums und Fonds innerhalb der Strategien. Unterschieden werden 15 Strategien. die gesamte Studie können Sie hier lesen.