Abseits der FAANG-Aktien Diese Chancen bietet die Vierte Industrielle Revolution

Andreas Dagasan ist Leiter Globale Aktien bei Bantleon.

Andreas Dagasan ist Leiter Globale Aktien bei Bantleon. Foto: Bantleon

Die Erträge der Aktienmärkte dürften in den nächsten Jahren niedriger ausfallen als in der Vergangenheit. Dafür gibt es mehrere Gründe: Aus volkswirtschaftlicher Sicht werden das globale Wirtschaftswachstum und damit die Ertragsperspektiven der breiten Aktienmärkte durch abnehmendes Arbeitskräftepotenzial und die sinkende Sparquote in den alternden Industriegesellschaften belastet werden.

Gleichzeitig ist die Produktivitätssteigerung durch die Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer kaum noch möglich, weil die Löhne in großen Schwellenländern wie China in den vergangenen Jahren überproportional gestiegen sind. Aus diesen Gründen dürften die durchschnittlichen Aktienmarktrenditen von ehemals 7 Prozent im Jahr auf nur noch 3 Prozent bis 5 Prozent pro Jahr sinken. Der Fokus auf die Profiteure des digitalen Wandels kann dem deutlich entgegenwirken.

Tatsächlich werden mit der 4. industriellen Revolution neue Technologien in Verbindung mit einem erheblichen Überschuss an Investitionskapital schnelle, entscheidungsfreudige Unternehmen begünstigen. Nur diejenigen, die auf zukunftsfähige Technologien setzen, werden sich am Markt behaupten können, während die große Masse träger Unternehmen entweder von Investoren an der Börse sehr niedrig bewertet oder gar langfristig vom Markt verschwinden wird.

Die nach Marktkapitalisierung 15 größten Unternehmen 2017

Etablierte Unternehmen und ganze Branchen leiden unter disruptiven Technologien. Nur wer sich dem technologischen Wandel anpasst und vorausdenkt, wird seine Stellung halten oder ausbauen können. [Quelle: Bloomberg]

Größere Schwankungen bei Technologieaktien, wie zum Beispiel im Sommer und Herbst 2017 sowie seit Anfang 2018 haben jedoch manchen Anleger verunsichert. Der Boom der vergangenen Jahre hat die Bewertungen vieler Unternehmen in der Hoffnung auf künftige Gewinne in die Höhe getrieben. Das war bislang in der Regel auch berechtigt, weil die meisten Unternehmen sich sehr positiv entwickelt haben.

Allerdings stellen Anleger Geschäftsmodelle angesichts des deutlich veränderten Kapitalmarktumfelds immer wieder infrage. Einen Grund für ernste Bedenken gibt es jedoch per se nicht: Wie schon in der Vergangenheit unterliegen Technologieaktien zwar immer wieder mal größeren Schwankungen und Zweifeln, langfristig sind sie den breiten Aktienmärkten jedoch bei Rentabilität und Wachstum überlegen. Das rechtfertigt einen Bewertungsaufschlag.