ABN Amro hat den Kauf von Hauck Aufhäuser Lampe (HAL) abgeschlossen. Der rechtliche Vollzug erfolgte am 30. Juni, wie die niederländische Bank mitteilte. ABN Amro hält nun 100 Prozent der Aktien an der deutschen Privatbank. Verkäufer war Bridge Fortune, eine Tochtergesellschaft der chinesischen Fosun International Group.
Die Bank will in Deutschland künftig mit zwei Marken auftreten. Unter ABN Amro laufen das Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft sowie das Asset Servicing. Für letzteres besteht, so HAL-Chef Michael Bentlage auf einer Pressekonferenz, eine langfristige Kooperation mit den Luxemburger Tochtergesellschaften der ABN Amro.
Die neue Marke „Bethmann HAL“ übernimmt die Vermögensverwaltung und das Geschäft mit mittelständischen Unternehmern. Bethmann HAL wird mit Assets under Management (AuM) von 70 Milliarden Euro die drittgrößte Privatbank in Deutschland.
Millionen-Synergien, 2.000 Mitarbeiter und 18 Standorte
Durch die Integration erwartet ABN Amro ab 2028 jährliche Synergien von mindestens 60 Millionen Euro vor Steuern. Die Bank beschäftigt nach dem Zusammenschluss rund 2.000 Mitarbeiter an 17 Standorten in Deutschland und einem in Luxemburg. Die Integration soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein, wobei sowohl ABN Amro als auch HAL ihre positiven Erfahrungen bei der Integration anderer Häuser in der Vergangenheit hervorheben.
Bis dahin sollen zunächst auch die Vorstandsmitglieder der HAL bestehen bleiben, erklärt Choy van der Hooft-Cheong, Chief Commercial Officer Wealth Management und Mitglied des Konzernvorstandes der ABN Amro. Bentlage führt somit weiterhin als Geschäftsführer die HAL, Hans Hanegraaf bleibt Country Executive von ABN Amro Deutschland.
Hanegraaf ergänzt, dass die Detailplanungen zur Integration, die bis Ende des kommenden Jahres abgeschlossen sein soll, erst mit dem nun rechtlich vollzogenen Kauf beginnen können. Er und Bentlage betonen, dass das Leitungsspektrum der ABN Amro breiter wird – unter anderem durch die komplementären Angebote im Asset Management.
Deutschland wird für ABN Amro mit der Übernahme zum zweitgrößten Markt nach den Niederlanden. Die Bank hatte die Übernahme im Mai 2024 für 672 Millionen Euro angekündigt.