Abgang von Johannes Baratta Bethmann Bank trimmt Vorstand und Aufwandsquote auf Effizienz

Zwei aus fünf: Stephan Isenberg (l.) und Michael Arends (r.) sind noch im Vorstand der Bethmann Bank. Johannes Baratta (2.v.l.), Horst Schmidt (Mitte) und Peter von Arx gingen und gehen nach und nach von Bord.

Zwei aus fünf: Stephan Isenberg (l.) und Michael Arends (r.) sind noch im Vorstand der Bethmann Bank. Johannes Baratta (2.v.l.), Horst Schmidt (Mitte) und Peter von Arx gingen und gehen nach und nach von Bord. Foto: Bethmann Bank

Der Vorstand der Bethmann Bank wird künftig nur noch aus drei Mitgliedern bestehen. Kundenvorstand Johannes Baratta wird im Dezember aus dem Gremium ausscheiden, wie die „Börsen-Zeitung“ berichtet. Seine Aufgaben werde Michael Arends übernehmen, der bislang zusammen mit Baratta den Bereich Kunden beim drittgrößten Private-Baning-Anbieter Deutschlands verantwortet.

„Jetzt ist es an der Zeit, das Kundengeschäft unter einer Führung zu integrieren“, sagt Hans Hanegraaf, der Vorstandsvorsitzende der Bethmann Bank, im Gespräch mit der Zeitung. Das Institut verfolge ein generelles Streben nach Kosteneffizienz. Allgemein soll die Aufwandsquote von derzeit 90 auf unter 80 Prozent sinken.

Bei einem geplanten Abbau von 20 Prozent der Stellen dürfe auch der Vorstand keine Ausnahme bilden, so Hanegraaf laut Bericht. An der Zahl der zwölf Niederlassungen hierzulande will er keine Hand anlegen. Die Bethmann Bank brauche die Nähe zu den Kunden, so der Chef.

Baratta kam 2014 aus dem Vorstand der Credit Suisse Deutschland ins Gremium der Bethmann Bank, die das deutsche Private-Banking-Geschäft der Schweizer Großbank übernommen hatte. Mittlerweile sei auch die Eingliederung der Aktivitäten der Credite Suisse als vornehmliche Aufgabe von Baratta erfolgreich abgeschlossen.

Hanegraaf lobt im Artikel die sehr gute Rolle Barattas in diesem Prozess. Tatsächlich hätten sich laut Bericht infolge des Zusammenschlusses der Credit-Suisse-Aktivitäten die kleineren Geschäftsstellen stärker entwickelt als die größeren.

Aus fünf werden drei

Mit Barattas Abgang besteht der Vorstand der Bethmann Bank nun noch aus drei Mitgliedern. Neben dem Vorsitzenden Hanegraaf und dem nun alleinigen Kundenvorstand Arends ist noch Stephan Isenberg Teil des Gremiums und für den Bereiche Produkte und Lösungen zuständig.

Aus dem einst 2014 gestarteten fünfköpfigen Gremium sind Arends und Isenberg die beiden Verbliebenen. Als Erster ging Peter von Arx Ende 2015 von Bord, ebenfalls für Produkte und Lösungen zuständig. Er wechselte wie Baratta im Zuge der Übernahme des Deutschlandsgeschäft der Credit Suisse zur Bethmann Bank.

Von Arx zeichnete sich verantwortlich für die Einbindung des Private-Equity-Geschäfts, ein auch künftig sehr bedeutender Zweig des Instituts, wie ein Sprecher der Bethmann Bank gegenüber dem private banking magazin betont. Das ehemalige Vorstandsmitglied hatte sich nach seinem Ausscheiden mit der Firma Montana Invest selbstständig gemacht und berät das Institut nachwievor in diesem Geschäftsfeld, wie die Redaktion auf Nachfrage erfuhr.

Im Sommer dieses Jahres legte dann Horst Schmidt als langjähriger Chef der Bethmann Bank sein Amt nieder, Hanegraaf übernahm. Er kam von der Bethmann-Muttergesellschaft ABN Amro, bei der er seit 1996 verschiedene Führungspositionen bekleidete.

Zuletzt hatte die Bethmann Bank mit der Verpflichtung von Reinhard Pfingsten als Investmentchef einen Coup gelandet. Er kommt von Hauck & Aufhäuser und folgt zum 1. April 2018 auf Bernhard Ebert, der die Bethmann Bank nach zehn Jahren verlassen wird.

Mindestens 500.000 Euro Vermögen

Zudem habe die Bank laut Bericht ihre Kunden stärker segmentiert. Das Institut wolle nicht mehr alles für jeden anbieten, sagt Hanegraaf. Neue Kunden sollten mindestens über ein Vermögen von 500.000 Euro verfügen.

Grundsätzlich sei zwar jeder Kunde willkommen, zitiert die „Börsen-Zeitung” Hanegraaf. Die Frage aber sei, ob die Bethmann Bank sie richtig bedienen könne. So gehöre zum Selbstverständnis der Bank ein persönlicher Service und die Rolle des Bankers als Berater und Wegweiser.

„Wir können nicht unser Problem auf die Kunden abwälzen“, so Hanegraaf. Er kündgite an, die Bethmann Bank werde ihre Kunden beim Übergang ins digitalisierte Angebot nicht alleinlassen. Bis Jahresende will das Institut laut Bericht 60 Prozent ihrer Kunden an ihr digitales Angebot angebunden haben.

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