Minigolf oder Golfplatz Mittelschicht oder vermögend? So verlaufen die Einkommensgrenzen

Minigold und Golfer vor Rolex-Werbung.

Minigolf oder doch das Luxus-Golfressort? Ab welchem Einkommen man in welcher Liga spielt, hat das IW untersucht. Foto: Imago / Upi Photo / Funke Foto Services

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Ab welchem Einkommen gehört man zur Oberschicht? Bis wann zur Mittelschicht? Antworten auf diese Fragen hat das Deutsche Institut für Wirtschaft (IW). Auf der Grundlage von Einkommensdaten aus 2022 und basierend auf dem Medianeinkommen hat das IW Einkommensgrenzen definiert.

Eins vorweg: Friedrich Merz, der sich 2018 selbst der Mittelschicht zuordnete, lag mit seiner Einschätzung knapp daneben. Ob Sie sich selbst richtig einordnen, können Sie mithilfe der interaktiven Grafik testen.

Ab welchem Haushaltseinkommen ist man vermögend?

Als vermögend darf sich bezeichnen, wer als Single monatlich 5.780 Euro netto verdient. Das entspricht 250 Prozent des Medianeinkommens. Nur 4 Prozent der Bevölkerung verdienen gleich viel oder mehr.

Für ein Paar steigt die Grenze auf 8.670 Euro an. Lebt ein Kind unter 14 Jahren im Haushalt, benötigt die Familie ein Haushaltseinkommen von 10.400 Euro um zu den vermögenden Deutschen zählen, bei zwei Kindern 12.140 Euro.

Bis zu einem Einkommen von 3.470 Euro zählen Singles zur oberen Mittelschicht. Das entspricht 150 Prozent des Medianeinkommens. Für Paare gilt dies ab 5.200 Euro. Merz dürfte diese Grenze deutlich überschritten haben.

Der Selbsttest: Wie vermögend sind Sie?

Wie wohlhabend Sie im Vergleich sind, können Sie mit der folgenden interaktiven Grafik testen. Dabei können Sie mit einem Klick auf „Gesamtbevölkerung“ Parameter wie Geschlecht, Bildungsabschluss, Alter und Bundesland einstellen:


Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich der Mittelschicht zugehörig. Das ist ein Ergebnis der „Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (Allbus)“ des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften. Doch sind die Grenzen zwischen den Schichten nicht einheitlich definiert.

So definiert das IW die Mittelschicht

Das IW zieht diese Grenzen in einem zweistufigen Verfahren: „Zunächst wird anhand verschiedener Kriterien von Bildung und Erwerbstätigkeit eine soziokulturelle Mitte definiert und in einem zweiten Schritt untersucht, welche Einkommensbereiche diese Merkmale dominieren.“

Zur Mittelschicht im engen Sinne gehören Personen, deren „bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen“ zwischen 80 Prozent und 150 Prozent des Medians liegt.

Die Grenzen der unteren Mittelschicht zieht das IW bei 60 bis 80 Prozent des Medianeinkommens. Die obere Mittelschicht beginnt bei 150 Prozent des Medianeinkommens und endet bei 250 Prozent. Wer mehr als 2,5 mal so viel verdient, wie die Hälfte der Bevölkerung, zählt zu den „relativ Reichen“ oder Vermögenden.

Kinderlose Haushalte sind besonders wohlhabend

Besonders wohlhabend sind dem IW zufolge Paare, die ohne Kinder in einem Haushalt leben. Ein Drittel dieser Gruppe zählt zur oberen Mittelschicht und fast 12 Prozent zu den Vermögenden. Nochmals zum Vergleich: Über alle Haushaltstypen hinweg sind es nur vier Prozent.

 

Das IW berücksichtigte Haushaltseinkommen nach Steuern, Abgaben und Transferleistungen. Datengrundlage sind EU-Statistiken aus dem Jahr 2023 (European Union Statistics on Income and Living Conditions, EU-SILC). Neben Arbeitseinkommen, wurden Renten, Kapital- und Vermögenseinkommen berücksichtigt sowie die geschätzten Mietvorteile aus selbstgenutztem Wohneigentum unter Abzug von Kosten. Die Bedarfsgewichtung basiert auf einer modifizierten Skala der OECD.

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