8. Feri-Hedgefonds-Investmenttag Kleine Hedgefonds locken Großanleger

Marcus Storr leitet den Bereich Alternative Investments bei Feri.

Marcus Storr leitet den Bereich Alternative Investments bei Feri. Foto: Feri

Das Interesse institutioneller Anleger an neuen Hedgefonds ist weiterhin hoch. Besonders gefragt sind bei Profianlegern derzeit vor allem kleinere Fonds. Sie bieten mehrere entscheidende Vorteile, zum Beispiel geringere Kosten, höhere Flexibilität in der Anlage und Transparenz. Das sind zentrale Ergebnisse des 8. Feri-Hedgefonds-Investmenttages. Die Veranstaltung fand in dieser Woche am Hauptsitz von Feri in Bad Homburg statt.

Feri investiert im Rahmen individueller Hedgefonds-Portfolios für institutionelle Anleger und Family Offices in klassische Offshore-Hedgefonds, in für Deutschland steuertransparente Hedgefonds und in Ucits-Hedgefonds. Aus dem breiten Spektrum an Anlagemöglichkeiten bevorzugen die Hessen derzeit das sogenannte Seeding-Managerkonzept. Dabei werden kleinere, bereits am Markt eingeführte Hedgefonds ausgesucht und mit frischem Kapital ausstattet.

Die Manager dieser Fonds kommen so schneller auf ein nennenswertes Investitionsvolumen. Das mache sie interessant für finanzstarke Geldgeber wie Pensionskassen, Versorgungswerke oder Versicherungen, erläutert Feri. Im Gegenzug seien die Fondsmanager bereit, die Verwaltungsgebühren zu senken und den Investor am Gebührenumsatz zu beteiligen. Ferner seien die Manager nicht abgeneigt, Anteile an ihrer Gesellschaft abzugeben. 

Das Seeding-Managerkonzept habe sich für Feri bewährt, sagte Marcus Storr, Leiter im Bereich Alternative Investments. „Die günstigen Konditionen, die wir mit dem Modell erreichen, leiten wir ausschließlich an unsere Kunden weiter.“

Das Angebot an neuen Fonds sei groß. Im vergangenen Jahr wurden etwa 600 Hedgefonds neu aufgelegt, davon starteten knapp die Hälfte (43 Prozent) mit einem Anlagevolumen von weniger als 100 Millionen US-Dollar.

Porsche setzt auf Hedgefonds

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Hedgefonds sind nach Einschätzung von Marcus Storr „perspektivisch“ unverzichtbar, „auch weil Zinspapiere wohl auf längere Zeit keine Option sind“. Bei der Feri-Veranstaltung betonte Paul Skiba, Asset Manager im Bereich Corporate Finance & Treasury bei Porsche, dass er an Hedgefonds grundsätzlich interessiert ist: „Im Rahmen der strategischen Asset-Allokation der Porsche AG spielen auch liquide alternative Investments eine Rolle. Dabei beobachten wir den möglichen Einsatz von Hedgefonds zur Diversifikation traditioneller Asset-Klassen intensiv“.

Hedgefonds als Baustein im Portfolio

Allerdings lässt sich das Interesse finanzstarker Investoren an Hedgefonds nicht verallgemeinern. Denn die strategische Vermögensallokation kann sich selbst innerhalb der einzelnen Anlegergruppen, etwa bei Pensionskassen, erheblich unterscheiden. Während so manche Pensionskasse auch heute noch ausschließlich in Staats- und Kommunalanleihen sowie gedeckte Schuldverschreibungen und Industrieanleihen investiert, streut eine andere Pensionskasse ihre Kapitalanlage viel mehr: über direkt gehaltene Anleihen, Rentenfonds, Aktien, direkt gehaltene Immobilien, Immobilienfonds und Alternatives. Letzteres Anlageuniversum wiederum umfasst in der Regel häufig Infrastruktur (Eigenkapital, Anleihen, Finanzierung), Private Equity und Private Debt. 

Nach Einschätzung von Marcus Storr unterliegt die Wertentwicklung von Hedgefonds deutlich weniger Schwankungen als der globale Aktienmarkt, wie er bereits im August betonte. Der Feri-Mann argumentiert: „Hedgefonds bleiben damit unverzichtbar für jeden Investor, der sein Portfolio breit diversifizieren und zugleich stabilisieren will.“

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