547 Millionen US-Dollar Strafzahlung Julius Bär löst Steuerstreit mit den USA

Spricht von einem Meilenstein für sein Geldhaus: Julius Bär Vorstandsvorsitzender Boris Collardi

Spricht von einem Meilenstein für sein Geldhaus: Julius Bär Vorstandsvorsitzender Boris Collardi

Julius Bär hat den Streit mit dem US-Justizministerium um das Geschäft mit unversteuerten Geldern von US-Kunden nach eigenen Angaben beigelegt. Wie die Privatbank jetzt bekannt gab, haben sich beide Seiten auf eine Strafzahlung von 547,25 Millionen US-Dollar geeinigt.

Darüber hinaus haben sich die zwei in der Sache angeklagten Julius Bär Mitarbeiter, die Kundenberaterin Daniela Casadei und ihr Kollege Fabio Frazzetto, vor einem Bundesgericht in Manhattan der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig bekannt. Ihnen drohen wie in ähnlichen Fällen bis zu fünf Jahre Haft. Das Geständnis der beiden war Voraussetzung für die Einigung.

Die Julius Bär Gruppe hatte bereits im vergangenen Jahr Rückstellungen in Höhe der Strafzahlung gebildet.

Das war geschehen

Das Schweizer Bankhaus hatte dem US-Justizministerium zufolge seit den 1990er Jahren bei US-Kunden damit geworben, über keine US-Niederlassung zu verfügen und niemals das Bankgeheimnis gebrochen zu haben. Die auf diese Weise eingesammelten unversteuerten Kundengelder erreichten 2007 mit 4,7 Milliarden US-Dollar, verteilt auf insgesamt 2.589 nicht deklarierten Konten, ihren Höhepunkt.

Von 2001 bis 2011 habe die Bank damit umgerechnet 87 Millionen US-Dollar Gewinn bei einem Erlös von 219 Millionen US-Dollar erzielt.

Boris Collardi, der Vorstandsvorsitzende von Julius Bär, erklärte: „Dass wir diese bedauerliche Altlast bereinigen konnten, ist ein wichtiger Meilenstein für Julius Bär. Der erzielte Vergleich beendet eine lange Phase der Unsicherheit, der die Bank einschließlich all ihrer Stakeholder ausgesetzt war. Dank dieser Lösung können wir uns nun wieder ganz auf die Zukunft und unser Geschäft fokussieren.“

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