Umfrage zur Kapitalanlage 47 institutionelle Investoren geben Auskunft

Das Cover der Studie von Mercer

Das Cover der Studie von Mercer: Viele der befragten Institutionellen halten sich nicht für Fit genug, um schnell genug auf Marktverwerfungen reagiern zu können Foto: Mercer

Starke Verschiebungen an den Kapitalmärkten 2020 wegen der Covid-Pandemie machten deutlich, dass institutionelle Investoren in der Lage sein müssen, schnelle und effektive Entscheidungen zu treffen. Die Unternehmensberatung Mercer wollte wissen, wie robust die Entscheidungsprozesse sind und befragte dazu 47 institutioneller Anleger

Mercer wollte unter anderem wissen, wie zukunftssicher die Kapitalanlage institutioneller Investoren in Deutschland ist. Der Umfang und die Qualität der internen Ressourcen ist für 47 Prozent der Investoren zumindest teilweise nicht ausreichend, um die gestiegene Komplexität zu bewältigen und die erforderlichen Zielrenditen zu erreichen. 43 Prozent der Befragten halten ihre aktuellen Entscheidungsprozesse für nicht effizient genug, um beispielsweise von kurzfristigen Marktverwerfungen zu profitieren.

„Wir beobachten bei den Anlegern ein stark wachsendes Interesse an Dienstleistern, die Teile der Kapitalanlage insourcen, damit sich die Anleger auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können“, erklärt Olaf John, Vertreter die Gesellschaft Mercer Global Investors Europe (MGIE) in Deutschland.


Die Komplexität, um ausreichende Renditen zu erreichen, ist ein Dauerthema. Nur sechs Prozent rechnen mittelfristig mit einem Zinsanstieg. Das Erreichen notwendiger Zielerträge wird damit auf lange Sicht erschwert. „Die Umfrage hat zudem gezeigt, dass die Investoren bei den Assetklassen im Portfolio künftig vor allem Private Markets- und ESG-Strategien ausbauen wollen“, erklärt John. „Im Hinblick auf das regelmäßige Berichtswesen sehen 29 Prozent bei der Integration von Nachhaltigkeit und 28 Prozent bei regulatorischen Anforderungen die größten Herausforderungen.“ 

Was die Qualität der eigenen Ressourcen angeht, sehen sich 53 Prozent gut aufgestellt, was die Anzahl der Mitarbeiter, Homeoffice-Anforderungen und Investments in neue Anlageklassen angeht. Ihre Entscheidungsprozesse effizient genug um Marktverwerfungen zu nutzen, finden 57 Prozent. 13 Prozent geben an, dies nicht zu können, 30 Prozent glauben, dies nur teilweise zu schaffen.

Was externe Asset-Manager angeht, so spielen die Kosten dieser für 36 Prozent eine übergeordnete Rolle. Schlechte Leistung ist mit 39 Prozent der Hauptgrund für einen Managerwechsel, gefolgt mit 17 Prozent von Bedenken aus Risikogesichtspunkten und Veränderungen in der Portfolioverantwortung ebenfalls 17 Prozent. 16 Prozent geben strategische Entscheidungen über eine Veränderung der Umsetzungsform an.

Über die Studie: Zur Datenerhebung wurde eine Onlinebefragung von Anfang Februar bis Ende März 2021 durchgeführt. Von den befragten waren 39 Prozent Pensionstreuhänder, 20 Prozent Pensionskassen, jeweils 11 Prozent Versicherungen und Versorgungswerke und 19 Prozent andere insitutionelle Anleger.

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