4. Institutional Investors Forum von Faros Planspiele bei Krypto-Assets, Notenbanken und Großanlegern

Faros-Gründer Uwe Rieken

Faros-Gründer Uwe Rieken Foto: Faros

Institutionelle Investoren beschäftigen sich zunehmend mit den Auswirkungen des digitalen Wandels. Dazu zählt auch die Frage, was die wie Pilze aus dem Boden schießenden Kryptowährungen und die darauf aufbauenden „Krypto-Assets“ taugen. Das wurde beim 4. Institutional Investors Forum von Faros deutlich. Auf die Begrüßungsworte von Faros-Gründer und Gastgeber Uwe Rieken folgte Kerstin af Jochnik von der Schwedischen Zentralbank, die den anwesenden Großanlegern ihre Gedanken für die mögliche Einführung einer elektronischen Währung in ihrem Heimatland präsentierte und dabei auch auf die Entwicklung bei Kryptoanlagen einging. 

Auch wenn die Sveriges Riksbank den Titel der ältesten Notenbank der Welt trägt, präsentiert sie sich heute als jung-dynamische Vorreiterin unter den Zentralbanken, wenn es darum geht, die Zukunft von Bargeld und elektronischen Bezahlmethoden zu beeinflussen. In Schweden denkt man schon seit einiger Zeit über die Einführung eines virtuellen Pendants zur Schwedischen Krone nach. Af Jochnick erläuterte in Frankfurt: „Wir haben intern diskutiert, ob wir langfristig eine digitale Währung ausgeben sollten.“ Die Pläne seien weit gediehen, aber noch lange nicht ausgereift. Die Menschen müssten Vertrauen in das Zahlungssystem haben, daher sei es wichtig, dass die Zentralbank involviert sei – und nicht ausschließlich die profitorientierte Privatwirtschaft, so Af Jochnik. 

Auch in anderen Ländern machen sich Notenbanker Gedanken zur Einführung elektronischer Währungen. Ein wesentlicher Treiber besteht vor allem in den aufstrebenden Nationen darin, mehr Menschen in das Geldsystem einzubeziehen. In Schweden sind die Treiber andere. Unter dem Eindruck eines sich wandelnden Konsumverhaltens und stark steigender Umsätze im Online-Handel nutzt gerade die junge Generation in Schweden elektronische Bezahlsysteme, berichtete Kerstin af Jochnick. Die jungen Leute hätten praktisch kaum noch Bargeld bei sich, wenn sie das Haus verlassen. In diesem Punkt unterscheidet sich das skandinavische Land von anderen. 

In den vergangenen zehn Jahren sei die Nachfrage nach Bargeld in Schweden immer weiter gesunken, während sie in anderen Industrienationen als eine Nachwirkung der Krise angestiegen sei. Anderswo hortet man Bares vermehrt unter der Matratze. Nicht so in Schweden.