Fokus auf Small und Mid Caps Family Officer und Privatbanker gründen 3D Invest und starten Mischfonds

Jörg Rahn (links) und Marc Niemann: Das Duo hat 3D Invest gegründet und startet nun den ersten Fonds.

Jörg Rahn (links) und Marc Niemann: Das Duo hat 3D Invest gegründet und startet nun den ersten Fonds. Foto: 3D Invest

Marc Niemann und Jörg Rahn haben die 3D Invest gegründet. Das Duo startet von Hamburg aus einen Mischfonds. Beachtliche 25 bis 30 Millionen Euro soll der Fonds bereits bei seinem Start verwalten – und für die Investoren, zu denen sich auch beide Gründer und davon ab vermögende Privatkunden und Family Offices zählen, einen vermögensverwaltenden Charakter haben. Für die Fondsauflage arbeitet das Duo mit der Universal Investment zusammen, die als Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft fungiert. „Wir haben in den vergangenen Jahren auch schon miteinander gearbeitet und nun aus einer spontanen Idee heraus ein konkretes Produkt geformt“, erklärt Rahn.

Kombination aus drei Anlageschwerpunkten

Das Ergebnis der spontanen Idee: Im Portfoliomanagement fokussieren sich Niemann und Rahn auf drei Säulen – aus denen sich auch der Name des gegründeten Unternehmens ableitet. Niemann verwaltet ein Portfolio aus deutschen Mittelstandsaktien, während Rahn sich auf eine Allokation aus globalen Qualitätsaktien konzentriert. Zusätzlich investiert das Duo im dritten Fondsbestandteil in stabilisierende, aber liquide Anlageklassen wie Staatsanleihen, Gold oder Cash. „Mit der Strategie des Fonds wollen wir unsere individuellen Stärken kombinieren“, erklärt Rahn die Aufteilung.

Die Stärken sehen beide auch in ihrem Lebenslauf begründet: Niemann arbeitete jahrelang und für verschiedene Arbeitgeber wie Hauck Aufhäuser Lampe, Berenberg oder Warburg im Equity Sales, beriet also professionelle Anleger wie Portfoliomanager, Vermögensverwalter und Family Offices zu Aktien mit Fokus auf dem deutschen Mittelstand. Rahn wiederum kennt Niemann aus seiner Zeit bei Warburg, wo er die Vermögensverwaltung leitete. Zudem arbeitete er als Investmentchef im Multi Family Office Marcard, Stein & Co und im Single Family Office Wirtgen Invest, bei denen er jeweils Anlagestrategien zu globalen Qualitätsaktien managte und konzipierte. Eine ähnliche Aufgabe nimmt Rahn aktuell auch als Investmentchef beim Tertium Family Office wahr – die er auch weiterhin und wie angekündigt ausführt. So würden sich laut Rahn für beide Aufgaben Synergieeffekte ohne Interessenkonflikt ergeben.

 

„Wir wollen bei den deutschen Mittelstandsaktien Ineffizienzen für Alpha ausnutzen, sind nah an den Unternehmen und wollen deshalb auch aktiver investieren“, erklärt Niemann. Der Turnover bei den Small und Mid Caps sei dementsprechend höher als bei den globalen Qualitätsaktien und bei der dritten Säule des Portfolios. Auch sei es denkbar, für einzelne Titel höhere einstellige Prozentquoten des Kapitals zu investieren. Insgesamt 70 bis 80 Positionen wollen die beiden Portfoliomanager im Fonds halten, bei deren Auswahl neben quantitativen und qualitativen auch Sentiment-Indikatoren beachten.

Aktive Investments im Mittelstand, langfristige Investments in Qualitätstitel

Mindestens 25 Prozent des Fondsvermögens investieren Rahn und Niemann in die beiden Aktienkörbe – wobei die Manager sich bewusst viel Spielraum lassen wollen: So rechnen Rahn und Niemann für die Mittelstandsaktien mit einem Portfolioanteil von 15 bis 70 Prozent und durchschnittlich 45 Prozent, 10 bis 30 Prozent sollen auf die globalen Qualitätsaktien entfallen. Für die weiteren Anlageklassen ist eine Quote von 0 bis 75 Prozent angedacht. „Für viele Small- und Mid-Cap-Fonds wird es zum Problem, dass das Portfoliomanagement bei Liquiditätsabflüssen die guten Positionen ebenfalls liquidieren muss“, meint Niemann – die globalen Qualitätsaktien sollen als Stabilisator fungieren und einen solchen Effekt verhindern.

 

Das Duo will sich größtenteils auf Einzeltitel fokussieren, sodass auch Dachfonds in den Fonds investieren können. Ausnahmen seien Gold-ETFs und womöglich auch Geldmarktfonds als Cash-Alternative. Dass das Segment der Mittelstandsaktien eine natürliche Grenze für das Fondsvolumen auferlegt, sehen auch die beiden Gründer so: „Um handlungsfähig zu bleiben, rechnen wir mit einem maximalen Fondsvolumen von 150 Millionen Euro“. Im Fall der Fälle würden beide den Fonds in auch einen Soft Close schicken.

Weitere Produkte denkbar – Fokus auf Track Record

Auf der anderen Seiten sind auch weitere Produkte denkbar: Gegenüber der Redaktion wollten beide nicht ausschließen, bei entsprechender Nachfrage Spezialfonds oder Publikumsfonds für die einzelnen Portfoliobestandteile aufzulegen. „Für den Start wollen wir aber erstmal einen Track Record aufbauen, gerade bei den Mittelstandsaktien haben wir dafür einen guten Einstiegszeitpunkt erwischt“, erklären Rahn und Niemann.

Die Kosten für die Privatinvestoren-Tranche setzen sich aus einer Managementgebühr von 1,55 Prozent, einer Depotgebühr von 0,05 Prozent und einer Performance-Gebühr von 17,5 Prozent zusammen. Außerdem veranschlagt 3D Invest dafür eine Mindesthürde (Hurdle Rate) von 5 Prozent, gemessen als High Water Mark. In der Tranche für Groß- und Erstinvestoren sinkt die Managementgebühr auf 95 Basispunkte.

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