Die Volksbank Albstadt, die Volksbank Hohenzollern-Balingen und die VR Bank Heuberg-Winterlingen wollen sich zur Volksbank Zollernalb zusammenschließen. Das gaben die Institute in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt.
Über den möglichen Zusammenschluss hätten sich Vorstände und Aufsichtsräte in den vergangenen Wochen beraten. Die Aufsichtsräte der drei Volksbanken haben die Vorstände demnach beauftragt, die Fusion konkret zu prüfen und transparent einzuleiten. Im zweiten Quartal sollen die Vertreterversammlungen der drei Banken über einen Zusammenschluss rückwirkend zum 1. Januar 2025 entscheiden.
Gründe für den Zusammenschluss: Fachkräftemangel und Regulatorik
Die Gründe für die Fusion überraschen nicht. Fachkräftemangel, regulatorische Herausforderungen und die Eigenkapitalvorgaben der Bankenaufsicht treiben die Konsolidierungswelle der Volks- und Raiffeisenbanken laut einer Umfrage des Genoverbands deutschlandweit.
Die drei Banken ergänzen sich nach eigener Aussage zudem in der geschäftlichen Ausrichtung und Bilanzstruktur. Sie seien wirtschaftlich erfolgreich, würden über geordnete Vermögensverhältnisse verfügen und eine ausgewogene Risikopolitik verfolgen.
Geschäftszahlen der fusionierten Bank
Addiert man die aktuellen Geschäftszahlen, würde die fusionierte Volksbank Zollernalb eine Bilanzsumme von rund vier Milliarden Euro erreichen sowie ein Kundengeschäftsvolumen von sieben Milliarden Euro. 500 Mitarbeiter würden 70.000 Mitglieder und 130.000 Kunden betreuen. Betriebsbedingte Kündigungen schließen die Vorstände nach eigener Aussage aus.
Den Mitarbeitern stünden durch die Fusion Angebote zur Spezialisierung, sowie Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten offen. Die Banken wollen dem Fachkräftemangel durch „innovative Arbeitsplätze und eine moderne Unternehmenskultur einer regional verwurzelten Genossenschaftsbank“ begegnen.
Arndt Ständer wird Vorstandsvorsitzender
Vorstandsvorsitzender des fusionierten Instituts soll Arndt Ständer von der Volksbank Hohenzollern-Balingen werden. Insgesamt sollen fünf Vorstände aus den drei Banken die neue Bank leiten. Zwei bisherige Vorstandsmitglieder werden als Generalbevollmächtigte agieren. Zudem werde das Vorstandsteam „im Rahmen eines Generationenwechsels“ auf vier Personen verkleinert.
Ständer ist seit Juli 2011 im Vorstandsteam der Volksbank Hohenzollern, seit 2018 ist er Vorstandssprecher der Volksbank Hohenzollern-Balingen. Die Volksbank Hohenzollern-Balingen ging 2015 aus der Fusion der Volksbanken Hohenzollern und Balingen hervor.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat der fusionierten Volksbank Zollernalb werde sich aus den Mitgliedern der aktuellen Kontrollgremien aller drei Banken zusammensetzen. Den Vorsitz soll ein Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Albstadt übernehmen. Die paritätische Aufteilung der neuen Leitung soll die Kontinuität sichern.
Abgesehen von Arndt Ständer nannten die Sprecher der drei Banken keine weitere Namen, auch auf Anfrage unserer Redaktion nicht. Da man sich am „Anfang des Prozesses“ befinde, würden Medienanfragen zunächst gesammelt und anschließend „zeitnah“ beantwortet. Auch die Frage nach der Leitung des Private Bankings blieb daher unbeantwortet.
Zwei Banken der Region bleiben eigenständig
In der Region Zollernalb wird es neben der fusionierten Volksbank Zollernalb noch zwei weitere Banken geben. Die Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld und die Volksbank Onstmettingen wollen selbstständig bleiben.
Thomas Merz, Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Geislingen-Rosenfeld, und Dieter Boss, Vorstandssprecher der Onstmettinger Bank, sagten gegenüber der „Schwäbische“, dass sie erstmals im Jahr 2023 angefragt wurden, ob sie ebenfalls fusionieren wollten.
Beide Institute haben sich dagegen entschieden. Die Gründe seien die höhere Selbstständigkeit, engere Kundennähe und Regionalität. Man pflege aber ein partnerschaftliches Verhältnis zur künftigen Volksbank Zollernalb.