Start der Tarifverhandlungen Genossenschaftsbanker fordern zweistelliges Gehaltsplus

Im Vorfeld der anstehenden Tarifverhandlungen traf sich eine Kommission des DBV (im Bild) mit Vertretern des AVR zu Workshop-Gesprächen. Ganz rechts im Bild ist der DBV-Bundesvorsitzende Stephan Szukalski.

Im Vorfeld der anstehenden Tarifverhandlungen traf sich eine Kommission des DBV (im Bild) mit Vertretern des AVR zu Workshop-Gesprächen. Ganz rechts im Bild ist der DBV-Bundesvorsitzende Stephan Szukalski. Foto: DBV

Die Angestellten der Volks- und Raiffeisenbanken verlangen höhere Gehälter. Ab dem 15. Januar versucht der Deutsche Bankangestellten Verband (DBV), diese Forderung gegenüber dem Arbeitgeberverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (AVR) durchzusetzen.

Die erste Tarifrunde verlief ohne Arbeitgeberangebot. Das kam laut Aussage des DBV nicht unerwartet, aber dennoch enttäuschend. Der Verhandlungsführer des AVR, Jürgen Kikker, verwies auf die sich eintrübende Wirtschaftslage. Ein „deutlich höherer Tarifabschluss“ sei angebracht, müsse aber „sorgfältig austariert“ werden. Ein Gehaltsangebot werde es daher erst in der zweiten Verhandlungsrunde am 12. Februar geben.

Darüber wurde in der ersten Verhandlungsrunde diskutiert

Neben der Gehaltserhöhung setzt sich der DBV auch für eine Anpassung der Tariftabelle ein. Darüber wurde gestern diskutiert. DBV-Bundesvorsitzender Stephan Szukalski dazu: „Nach intensiven Diskussionen, die sich über gesamte zweite Halbjahr 2024 hinzogen, scheint auch beim AVR eine gewisse Bereitschaft zu Anpassungen gereift zu sein.“ Allerdings seien noch „etliche Details“ zu klären.

Der AVR setzte sich zudem für die Öffnung für selbstbewählte Samstagsarbeit ein. Der DBV ist zwiegespalten. Szukalski: „Uns ist bewusst, dass sich Teile der Beschäftigten dies wünschen. Wir sehen aber auch erhebliche Missbrauchsgefahr. Unsere Tarifkommission lehnt eine solche Öffnung daher ab.“

 Die Hauptforderungen des DBV

  • 13,45 Prozent Gehaltserhöhung auf zwölf Monate
  • weitere 1,3 Prozent Erhöhung auf je sechs Monate für längere Laufzeiten, maximal 24 Monate
  • 350 Euro Erhöhung der Azubi Vergütungen
  • Übernahmegarantie für ausgelernte Auszubildende bis Ende 2026
  • Nachbesserungen der Tarifreform 2019

Die Forderung nach einem Gehaltsplus von 13,45 Prozent über ein Jahr ergab sich aus einer Online-Befragung, an der 15.905 Mitglieder des DBV teilgenommen haben. 

DBV-Bundesvorsitz Szukalski vorsichtig optimistisch 

„Wir werden sehen, was davon umsetzbar ist, sind aber guter Dinge, dass zumindest ein Teil  unserer Vorstellungen realisiert werden kann“, schreibt Stephan Szukalski in einem Schreiben Anfang Januar an die Gewerkschaftsmitglieder.

Vorbereitet auf die Tarifverhandlungen haben sich der DBV und der AVR bereits in den vergangenen Monaten mit drei Workshop-Gesprächen, in denen sich die Interessenvertreter nach eigenen Angaben „fachlich intensiv ausgetauscht“ haben.

„Gut vorbereitet hoffen wir nun auf eine schnelle und materiell gute Tarifrunde“, so Szukalski im gleichen Schreiben. 

 

In den vergangenen Monaten wurden bereits neue Tarife für die Angestellten der öffentlichen Banken und der privaten Banken ausgehandelt.

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