Ab 1. November steigen die Gehälter für Beschäftigte der öffentlichen Banken um insgesamt 11,5 Prozent. Darauf haben sich der Bundesverband Öffentlicher Banken gemeinsam mit der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft Verdi und der Gewerkschaft der Finanzdienstleister, dem deutschen Bankangestellten Verband geeinigt.
Die Erhöhung der Tarifgehälter erfolgt in drei Stufen. Ab 1. November dieses Jahres werden die Tarifgehälter um sechs Prozent steigen. Im November 2025 und 2026 folgen die Stufen zwei und drei mit einem Plus von 2,8 Prozent und 2,7 Prozent. Nachwuchskräfte erhalten in zwei Schritten insgesamt 350 Euro monatlich mehr (200 Euro zum 1. November 2024 und weitere 150 Euro im November 2025).
Verhandlungen über Tarifsystem sollen folgen
Über den Tarifabschluss hinaus haben sich die Verhandlungspartner drauf geeinigt, bald über eine Tarifengeltreform sowie die lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung zu reden. Dazu sagt Gunar Feth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Saar LB und Verhandlungsführer für die öffentlichen Banken: „Mit diesem Ergebnis im Rücken möchte ich mit beiden Gewerkschaften nun zeitnah ausloten, wie wir den Weg in eine moderne und digitale Arbeitswelt gestalten können. Hier mangelt es nicht an Themen, die wir gemeinsam angehen können. Dabei muss meiner Überzeugung nach auch dringend über die Reform der Entgeltstruktur gesprochen werden.“ Der Versuch, sich auf ein neues Vergütungssystem zu einigen, ist vergangenes Jahr gescheitert.
Verdi hatte zu Beginn der Verhandlungen ein Plus von 12,5 Prozent gefordert, mindestens aber 500 pro Monat. Auch der Deutsche Bankangestellten Verband hatte sich mehr erhofft: „Alles in allem sind wir jedenfalls mit dem Abschluss nicht unzufrieden. Ein Weiterverhandeln hätte nach
unserer Einschätzung keinen Mehrwert gebracht, wohl aber die dringend erwartete Tariferhöhung weiter verzögert“, heißt es recht verhalten in einem Schreiben an die Mitglieder.
Die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken verhandelt seit 2021 wieder eigenständig den Tarifvertrag für die 45 angeschlossenen Mitgliedsinstitute. Dazu zählen unter anderem Landesbanken, Förderbanken, Landesbausparkassen und einzelne Sparkassen. Die Institute beschäftigen insgesamt mehr als 60.000 Mitarbeiter. Der Bundesverein Öffentlicher Banken übernimmt die Funktion eines Arbeitgeberverbands.