Eine Billion Euro Umsatz Deutsche Familienunterunternehmen knacken Rekordmarke

Bosch verzeichnete mit 44 Prozent Umsatzwachstum 2015 die höchste Zuwachsrate aller großen deutschen Familienunternehmen

Bosch verzeichnete mit 44 Prozent Umsatzwachstum 2015 die höchste Zuwachsrate aller großen deutschen Familienunternehmen Foto: Bosch 2016

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Deutschlands 50 größte Familienunternehmen haben vergangenes Jahr einen addierten Umsatz von 1.022 Milliarden Euro erzielt und damit erstmals die Marke von 1 Billion Euro übersprungen. Das zeigt eine Studie des Stuttgarter Instituts für Familienunternehmen (IFF). Im Vorjahr hatte der addierte Umsatz demnach noch bei 956 Milliarden Euro gelegen.

Das Plus von rund 66 Milliarden Euro entspricht einer Steigerung um 6,9 Prozent. In den beiden vorangegangenen Jahren verzeichneten die 50 größten Familienunternehmen Wachstumsraten von lediglich 3 Prozent (2014) beziehungsweise 1 Prozent (2013). Das Wachstum aus dem Jahr 2012 von 7,9 Prozent wurde jedoch nicht erreicht.

„Die überwiegende Mehrheit der großen Familienunternehmen blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, sie sind strategisch gut aufgestellt und profitieren trotz Chinakrise von ihrer internationalen Ausrichtung“, sagte IFF-Vorstand Mark Binz.

Profit trotz Chinakrise

Eine der Ursachen des kräftigen Wachstums waren Zukäufe. Bosch etwa übernahm 100 Prozent der Hausgerätefirma BSH, die zuvor mit Siemens in einem 50:50 Gemeinschaftsunternehmen geführt wurde, sowie die ZF Lenksysteme. Ohne diese beiden Akquisitionen wäre der Umsatz des Unternehmens lediglich um 10 Prozent gestiegen, so aber sind es 44 Prozent.

Merck verstärkte sich durch die 17 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Laborausrüsters Sigma-Aldrich. Theo Müller (Müller Milch) hat mit Dairy Crest auf den Britischen Inseln rund  eine Milliarde Euro an Umsatz zugekauft.

„Mit diesen für die jeweiligen Unternehmen sehr großen Übernahmen, aber auch mit einer Vielzahl kleinerer M&A-Transaktionen, konnten viele Familienunternehmen ihre Marktstellung stärken. 2015 war erstmals nach der großen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 zu beobachten, dass die großen Familienunternehmen wieder aktiver auf dem Markt für Unternehmenskäufe tätig waren“, so Binz.

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Die Reihenfolge der drei größten Familienunternehmen blieb 2015 gegenüber 2014 unverändert. Das Ranking führt weiterhin Volkswagen (213 Milliarden Euro Umsatz, +5 Prozent) mit großem Abstand vor BMW (92 Milliarden Euro, +15 Prozent) und der Schwarz-Gruppe (79 Milliarden Euro, +7 Prozent) an.

Gewinner 2015 ist Bosch (71 Milliarden Euro, +44 Prozent), der Automobilzulieferer rückt von Platz 6 auf Platz 4 der Rangliste vor. Der Technologie-Konzern Heraeus verlor fünf Plätze und kommt nun auf Rang 17. Ein Sprung nach vorne von Rang 45 auf 40 gelang Brose, einem Fahrzeugteile-Hersteller.

Zweistellige Steigerungsraten

2015 kristallisierte sich zugleich eine Gruppe von ausgesprochen wachstumsstarken Firmen heraus, die mit zweistelligen Steigerungsraten glänzen. Zu diesen Unternehmen zählen Bosch (+44 Prozent), Theo Müller, in Deutschland bekannt durch „Müller Milch“ (+30 Prozent), der Gesundheitskonzern Fresenius (+19 Prozent), der Automobilzulieferer Brose (+17 Prozent), der Automobilzulieferer Mahle (+16 Prozent), BMW (+15 Prozent), der Reifenhersteller Continental (+14 Prozent), der Chemie- und Pharmariese Merck (+13 Prozent), der Lebensmittelkonzern Tönnies (+13 Prozent), das Pharma- und Medizinbedarfs-Unternehmen B. Braun Melsungen (+13 Prozent), der Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge Knorr-Bremse (+12 Prozent), Dr. August Oetker (+12 Prozent), das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim (+11 Prozent), der Konsumergüterhersteller Henkel (+10 Prozent), das Beratungs- und Investmenthaus Droege (+10 Prozent), die Drogeriekette Rossmann (+10 Prozent), Wacker Chemie (+10 Prozent) und der Logistikdienstleister Rhenus (+10 Prozent).

Mehrere dieser Unternehmen, namentlich Knorr-Bremse, Fresenius, Droege und Brose, konnten ihren Umsatz im zweiten aufeinander folgenden Jahr zweistellig steigern.

Der Gruppe von 16 Unternehmen mit 10 und mehr Prozent Wachstum 2015 stehen nur drei Unternehmen gegenüber, deren Umsatz vergangenes Jahr rückläufig war: Heraeus Holding (-17 Prozent), Helm (-13 Prozent) und Metro (-1 Prozent). Heraeus und Metro zählen bei der Betrachtung der Umsatzentwicklung seit Jahren zu den Schlusslichtern.

Die Angaben der obigen Tabelle wurden aus den öffentlich zugänglichen Quellen der Unternehmen abgeleitet. Von den 50 größten deutschen Familienunternehmen veröffentlichen lediglich Aldi Nord/Süd sowie C&A dieses Jahr keine Umsatzzahlen. Bei diesen beiden Unternehmen wurde auf Presseberichte und Schätzungen zurückgegriffen.

Marquard & Bahls, Tengelmann und Knauf Gips haben ihre Zahlen 2015 noch nicht veröffentlicht. In diesen Fällen wurden die Werte des vorherigen Geschäftsjahres auf 2015 übertragen.



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