Herr Jepsen, Sie bewegen sich beim Management Ihres Fonds bewusst weg vom Aufbau klassischer Rentenindizes. Was gefällt Ihnen an denen nicht?
Oliver Jepsen: Von den klassischen Indizes haben die USA über 30 % und Japan knapp 30 % an Gewicht. Das GDP-Gewicht der USA am Welt-BIP liegt irgendwo bei knapp über 20 %. Wenn man das auf einen Fonds ummünzt, der ja nicht in alle Länder der Welt investieren kann, wäre so ein Gewicht wiederum im oberen Zwanziger-Bereich. Und durch die fundamentalen Faktoren, die wir gesetzt haben, geht das Gewicht dann in Richtung 20 % runter.
Nun ist man ja als Rentenanleger nicht zwangsläufig auf Wachstum angewiesen. Warum richten Sie sich trotzdem nach den Wirtschaftswachstumsraten?
Oliver Jepsen: Es ist eben so, dass Wachstum in der Regel bedeutet, dass die Zinsen im jeweiligen Land hoch sind, in der Regel auch schon die kurzen Zinsen, die kurzen Laufzeiten. Das heißt, Sie müssen nicht unbedingt hohe Zinsrisiken eingehen, sondern können sich in solchen Ländern auch am kurzen Ende der Zinskurve bewegen. Eine reine BIP-Gewichtung ist aber nicht alles, weil sie eben sehr, sehr statisch und auch nicht in die Zukunft gerichtet ist. Deswegen haben wir uns verschiedene quantitative und qualitative Kriterien angeschaut. Das sind klassische Dinge wie Verschuldung eines Landes, das sind Wachstumsraten, das Pro-Kopf-Einkommen, das sind politische Risiken, die wir uns anschauen, das ist die Abhängigkeit vom Ausland bei der Finanzierung des Staatshaushaltes. Das sind alles Faktoren, die einen relativ großen Einfluss haben, wenn es darum geht, auch die zukünftige Leistungskraft eines Landes zu beurteilen.
Wir haben also höheres Wachstum und höhere Renditen. Über welche Größenordnung reden wir da?
Oliver Jepsen: Man kann ungefähr sagen, zwischen 4 % und 8 % schon bei relativ kurzen Laufzeiten.
Schauen Sie beim Wirtschaftswachstum auf vergangene Daten oder eher auf Prognosen?
Oliver Jepsen: Beides. Die Basis ist das veröffentlichte GDP des jeweiligen Jahres. Und wir gucken uns auch die Trends und Prognosen der Weltbank an. Da gibt es ein 5-Jahres-Forecast. Das beziehen wir sowohl beim GDP als auch bei anderen Kennzahlen, wo es Trendaussagen gibt, mit ein.
Aber die Weltbank liegt auch gerne mal falsch. Wie versuchen Sie, Fehler zu vermeiden?
Oliver Jepsen: Wir schauen uns natürlich im Tagesgeschäft die entsprechenden Umstände und Situationen der jeweiligen Länder an. Und wenn hier deutliche Abweichungen der Prognosen zu sehen sind, dann haben wir regelmäßig die Möglichkeit, die Gewichte entsprechend anzupassen.

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